Deutschland wird in den nächsten Jahren immer mehr an Einwohnern verlieren. Leben derzeit noch 82 Millionen Menschen in diesem Land, werden es nach Prognosen in 20 Jahren nur noch 60 Millionen sein.
Die Deutschen bekommen nämlich immer weniger Kinder. Die Lebenserwartung steigt außerdem. Unsere Bevölkerung wird daher immer älter. Finanzieren derzeit noch 4 Erwerbstätige einen Rentner, wird es in 20 Jahren nur noch 1 Erwerbstätiger sein, der einen Rentner finanziert. Das heisst, dass er 4x so viel von seinem Geld über die Lohnnebenkosten in die Rente finanzieren muss, damit die Rente auf dem heutigen Niveau bleiben kann. Da der Rentenbeitrag über die Lohnnebenkosten momentan ca. 20% des Lohnes beträgt, würden es in 20 Jahren dann 80%des Lohnes sein. Auch die neuerlichen Reformen (z.B. Rürup-Reform, Harz 4) ändern daran nicht viel.
Dies deutet darauf hin, dass wir die Rente in der heutigen Form nicht bezahlen können. Betrachtet man nur die Zahlen, müsste man die Rente bis dahin um 80% kürzen, um den Rentenbeitrag konstant bei 20% halten zu können.
Was kann man tun, damit die Rente finanzierbar bleibt?
Gast
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05.05.2006 02:04
#2 RE: Demografischer Wandel: Wir die Rente unbezahlbar?
Wichtigster Schritt zur Finanzierung der Rente wäre die Anpassung der Arbeitszeiten auf die Grundgedanken von Herrn Bismarck.
Eigentliches Ziel der Renteneinführung war es nicht, 20 Jahre davon leben zu können. Sondern vielmehr die letzten 2-3 Lebenjahre, in denen man arbeitsunfähig ist, relativ human zu überstehen.
Leider hatte man in den Vergangen Jahrzehnten aus diversen Gründen vergessen, das Eintrittsalter entsprechend dieses Grundgedankens an die erhöhte Lebenserwartung anzupassen. Vielmehr noch gibt es ein aktuelles Programm wonach Personen welche vor 1948 geboren sind (also aktuell das 58 Lebensjahr erreichten), ohne Abzüge in Rente gehen können. D.h. Meiner Meinung nach ist nicht die Kürzung der Renten das Mittel zu deren Sicherung (wobei man sich überlegen warum viele Rentner Sozialhilfe beantragen müssen schon jetzt), sondern vielmehr die deutliche erhöhung des Renteneintritssalters auf min. 75.
Jetzt könnte man natürlich mit den Beispiel des Dachdeckers kommen. Derart schwere körperliche Arbeit ist ab einen gewissen Alter einfach nicht mehr ausführbar. Aber der Mensch sollte in der Lage sein mehr als einen Beruf in seinen Leben auszuüben. D.h. konkret, wenn er nicht mehr körperlich arbeiten kann, könnte er z.B. Verkäufer in einen Handwerker Markt werden wo man sein erworbenes Fachwissen schätzt. Bzw. es gibt auch die Möglichkeit der Umschulung nach der man etwas ganz anderes arbeiten kann als vorher.
In Antwort auf:Jetzt könnte man natürlich mit den Beispiel des Dachdeckers kommen. Derart schwere körperliche Arbeit ist ab einen gewissen Alter einfach nicht mehr ausführbar. Aber der Mensch sollte in der Lage sein mehr als einen Beruf in seinen Leben auszuüben. D.h. konkret, wenn er nicht mehr körperlich arbeiten kann, könnte er z.B. Verkäufer
DAs ist ein sehr interessanter Gedanke. Es gibt Studien, die zeigen dass Menschen sehr schnell sterben, wenn sie keine sozialen Kontakte mehr haben. Dies geschieht oft automatisch, wenn sie aus dem Beruf ausscheiden. Durch die "Umberufungsmaßnahme" könnte man also das Lebensgefühl der Senioren verbessern und ihre Lebenswerartung steigern.
In Japan gibt es eine Insel, auf der das so praktiziert wird. Die Menschen werden dort oft über 100 Jahre alt und arbeiten bis zum Lebensende aktiv in der Gesellschaft mit!
Dies hätte außerdem den Vorteil dass das know-how dieser sehr erfahrenen Arbeiter nicht ausstirbt, sondern länger verfügbar bleibt.